Pinguin-Klasse
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Melanie:
Hallo. sieht wirklich toll aus. Eine Frage hÃ
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Amanda:
Ach, schade. Weder die durchleuchtenden Bilde
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Lucy kurajo:
Garnicht gut auf denn Blättern sind nur 3wö
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Mandy :
Hallo, ich würde gerne wissen wie der Ziffer
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Anna:
Tolle Idee, hab ich gleich nachgemacht. Dank
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María Diaz:
;)
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Schule:
Hallo, tolle Arbeit. Gibt es auch die Plakate
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William Lee Reed:
Ich wünschte meine damalige Klasse wäre mit
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Julia:
Hallöchen! Zufällig bin ich auf diese Seite
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Annette:
Hallo! Vielen Dank für die so schön ausfüh
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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: vor der Einschulung

Pinguin-Dienste-Schilder

Neben der gedanklichen Vorbereitung darf natürlich auch die ganz praktische Vorbereitung nicht fehlen. Aus diesem Grunde gibt es nun im Downloadbereich die ersten Pinguin-Dienste-Schilder.
Angelehnt an sämtliche Schilder aus dem Zaubereinmaleins. Diese entstanden aufgrund einer Forumsdiskussion.
Natürlich benötigt niemand dreißig oder mehr Schilder. Aber so kann man sich die Schilder aussuchen, die man nutzen möchte.



Sämtliche Illustrationen stammen erneut von Herrn Krahl.

Nickname 21.05.2011, 16.32 | (10/0) Kommentare (RSS) | PL

Vier wahre Schätze

Ganz häufig passiert es mir, dass ich Bücher bestelle, die auf den ersten Blick vielversprechend, interessant und weiterbringend klingen, sich dann aber nach dem Lesen als nichtssagend und praxisuntauglich erweisen.

Aus diesem Grunde freue ich mich immer immens, wenn ich auf die wenigen wahren Schätze stoße, die die Literatur in Bezug auf Schule und Unterricht zu bieten hat.
Erstaunlicherweise sind das ganz häufig ältere Bücher.




Ute Andresen kann ich mit Sicherheit als Vorbild bezeichnen. Einige ihrer Bücher sind nichts anderes als Weblogs in Buchform und sie brachten mich seinerzeit erst auf die Idee, unseren Schulalltag in Worte und Bilder zu kleiden und in Form eines Blogs öffentlich zu machen.

Nun stieß ich in der letzten Woche auf "Ausflüge in die Wirklichkeit" , ein Buch aus dem Jahre 2000., das ich unmittelbar "verschlungen" habe und das wieder einmal auf unnachahmliche Weise Praxis und Theorie vereint und verbindet. In vielen Gedanken finde ich mich wieder, andere bringen mich auf neue Ideen und meine Wahrnehmung wird auch einmal in andere Richtungen verschoben.
Ein wunderbares Buch.

Noch ein paar Jahre älter, nämlich aus dem Jahre 1997, stammt das Buch "Offener Unterricht zum Schulanfang" von Bärbel Nicolas.
Die vielen Ideen darin sind selbstredend nun nicht mehr neu, aber gerade wenn man eine neue Eins übernimmt, kann man sich damit viele Anregungen in Erinnerung rufen oder überdenken.

Ganz und gar praxisorientiert ist dann "Hilfreiche Rituale im Grundschulalltag" , aus dem Jahre 2007.
Nicht nur für Klasse 1, sondern für alle Jahrgänge der Grundschule werden hier kurz und knapp Ideen und Anregungen für die Praxis gegeben.

Ganz besonders gefreut habe ich mich über das Buch "In Zukunft lernen wir anders" von Ulrike Kegler.
Es gibt sie also doch: Die Visionäre und Idealisten, die ohne missionarischen Eifer, aber dennoch voller Inbrunst und Feuereifer, getrieben von Visionen und Idealen ihren Weg beschreiten und denen es gelingt, andere Menschen mitzureißen.

Unbeschönigt kann man hier einen steinigen Weg verfolgen, der letztlich zu einer wunderbaren Schule führt.
Ein Buch, das Mut macht und motiviert - gäbe es nur mehr solcher Menschen und Bücher!

Interessanterweise fanden sich in all jenen Bücher Überlegungen zur Sitzordnung. Noch interessanter war die Tatsache, dass der Grundtenor letztlich fortführte von einer festen Sitzordnung und hin zu einer flexiblen, beweglichen Klasse.
Nicht jedes Kind hat einen festen Sitzplatz am Tisch, aber es stehen viele Alternativen zur Verfügung.

So bin ich wieder bei der Sitzordnung angelangt. Ein Thema, das mich bis zum Tag der Einschulung nicht loslassen wird.




Nickname 21.05.2011, 13.48 | (4/0) Kommentare (RSS) | PL

Die Anlauttabelle

Ich hinke meinem eigenen Arbeitsplan hinterher. Das liegt daran, dass ich gedanklich immer noch um die Anlauttabelle kreise.
Die Anregung, die ich hier in mehreren Kommentaren fand, jedes Kind möge sich doch eine eigene Anlauttabelle erstellen, habe ich lange für mich und mit mir alleine diskutiert.

Neben aller wichtigen und dringend nötigen Individualisierung, stehen für mich immer auch zwei weitere Frage im Raum:

1. In welchem Zusammenhang stehen Aufwand und Nutzen?

2. Was ist für mich persönlich leistbar, machbar, schaffbar?

Diese beiden Fragen habe ich mir somit auch im Zusammenhang mit der Anlauttabelle gestellt und bin zu folgenden Gedanken gekommen.

Der Aufwand, individuelle Anlauttabellen zu erstellen steht - und das ist selbstverständlich wie alle Gedankengänge hier im Blog nur meine persönliche Meinung - in keiner vernünftigen Relation zum Nutzen.

Mir hat sich der Vorteil der Methode, abgesehen von der Individualisierung, nicht erschlossen. Ich stelle mir also vor, wie jedes der 30 Kinder sich nun eigene Bildchen malt.
Ich habe am Ende 30 unterschiedliche und individuelle Anlauttabellen, kann aber mein Material nicht auf jede einzelne Tabelle abstimmen.
Mal abgesehen davon, dass ich jede Tabelle ja auch auf Richtigkeit nachschauen muss, einige Bilder wahrscheinlich kaum erkennbar sein werden und der Zeitfaktor ein so immenser sein wird, dass er die Vorteile der Indiviualisierung gleich wieder nichtig macht.

Brauchen die Kinder an dieser Stelle diese Individualisierung? Bringt es sie weiter? Oder ist es Individualisierung zum reinen Selbstzweck?

Und überleitend zu meiner zweiten Frage: Ist das für mich als Lehrerin leistbar?
Ist der Nutzen so hoch, dass ich mir die Zeit nehmen muss oder ist er das eher nicht?

Gehört eine individuelle Anlauttabelle zum absoluten MUSS in einem neu strukturierten Unterricht?
Oder ist es eine jener individuellen Neuerungen, die nach außen gut ausschauen, aber vom Ursprung her unnötig sind?

Wie in allen Bereichen der Pädagogik muss da wahrscheinlich jeder seinen eigen Weg finden und gehen.
Vor einigen Jahren hätte ich mich mit Sicherheit auf diese Idee gestürzt und sie umgesetzt.
Unreflektiert. Neu und innovativ und individuell - das war ein MUSS.

Heute gibt es keine MUSS mehr für mich, nur noch KANN.

Für mich war schnell klar, dass das nicht mein Weg sein wird.
Andererseits habe ich ein Problem mit den bestehenden Anlauttabellen.
Arbeiten kann ich mit jeder. Das Problem liegt darin, dass ich das meiste Material selber erstelle und wenn ich eine fertige Anlauttabelle nutze bin ich eingeschränkt.

Aus diesem Grunde werde ich eine eigene Anlauttabelle erstellen, orientiert an jenen Tabellen, die ich aus verschiedenen Gründen selber favorisiere.
Dazu kann ich dann beliebig Material erstellen und verlagsunabhängig agieren.
Das ist mir wichtig.

Man muss nicht das Rad neu erfinden - zumindest nicht immer - aber man kann jedem Rad eine neue Richtung geben.


Nickname 21.05.2011, 12.57 | (5/0) Kommentare (RSS) | PL

Schnupperstunde

Bislang habe ich alle neuen Erstkläßler ein- bis zweimal kurz in kleinen Gruppen erleben dürfen. Im unteren Flur unserer Schule hingen bis vor kurzem die Fotos aller zukünftigen Schüler und Schülerinnen oder ihre gemalten Portraits, so dass für jeden sichtbar war, wer bald zu uns in die Schule kommen wird.

Im Zuge der vorläufigen Klasseneinteilung haben wir diese Bilder erst vor wenigen Tagen abgenommen.

In den vergangenen Jahren konnten die zukünftigen Schulkinder immer in Kleingruppen zwei Stunden lang am Unterricht der 2. Klassen teilnehmen.
Warum das ausgerechnet die zweiten Schuljahre waren, kann ich nicht sagen, da das festgelegt wurde bevor ich an die Schule kam.
Als Zweitklasslehrerin fand ich extrem anstrengend und aufwendig, dass fünfmal je eine Gruppe von bis zu sieben Kindern für zwei Stunden in meinen Unterricht kam.
Der organisatorische Aufwand war sehr hoch, so dass wir uns in diesem Jahr erstmalig für eine andere Vorgehensweise entschieden haben.

Eingeschult werden im Sommer nahezu neunzig Kinder an unserer Schule.
Wir werden drei Klassen bilden, eine davon wird eben die "Pinguin-Klasse" sein.

Am Montag haben nun alle zukünftigen Schulkinder die Möglichkeit für eine Zeitstunde zu uns zu kommen.
Eigens dafür angeschafft haben wir die Schulkindpässe aus dem ALS Verlag. Jedes Kind wird am Montag einen solchen Pass erhalten und in der Turnhalle bauen wir 20 interessante Stationen auf, die von unseren Viertkläßlern und uns betreut werden.



Die Stationen lehnen sich inhalt an den Schulkindpass an und für alle erfolgreich absolvierten Stationen gibt es selbstverständlich einen Stempel in den Pass.
Die Pässe nehmen die Kinder anschließend mit nach Hause und können sie dort bis zur Einschulung gegebebenfalls vervollständigen.

Organisatorisch wird es so ablaufen, dass die zukünftigen Erstkläßler in den voraussichtlichen neuen Lerngruppen hier eintreffen. Während die Eltern in unserem Konferenzraum nett bewirtet werden, hier geht der Dank an unseren Förderverein, verbleiben die Kinder in der Turnhalle und werden je von einem vierten Schuljahr und zwei Kolleginnen betreut.

Das heißt, es kommen drei Gruppen zu uns und die Turnhalle bleibt an diesem Vormittag den neuen Schülern vorbehalten.

Spannend ist dies aus vielerlei Gründen. Zum einen treffen die Großen, die, die bald unsere Schule verlassen auf jene Kinder, die nachfolgen.
Als Lehrerin sehe ich so ganz unmittelbar den deutlichen Unterschied zwischen beiden Lerngruppen und Abschied und Neuanfang werden so zu einem großen Ganzen.

Die Viertkläßler übernehmen an diesem Tag anleitende Verantwortung, die Erstkläßler erfahren persönliche Zuwendung und Hilfestellung.

Zum anderen erlebe ich erstmalig meine voraussichtliche zukünftige Klasse gemeinsam als Gruppe und freue mich darauf.
Natürlich wird das wuselig werden.
Vielleicht mag der ein oder andere sich noch nicht von Mama oder Papa trennen, vielleicht gibt es Tränen oder erste kleine Machtkämpfe.
Es wird stille Kinder geben, die abwartend beobachten und jene, die sofort agieren und mitmachen.

Vor allem wird es aber eine Feuertaufe für meine Geduld. Jetzt, bei den Viertkläßlern ist Untericht ein Selbstläufer. Auch, wenn ich die Klasse erst im Dezember übernommen habe, agiere ich nur am Rande, begleite lediglich, muss nicht viel erklären und kann mich sehr zurücknehmen.

Mir ist bewusst, dass es mit den Erstkläßlern wieder ganz anders sein wird.
Sprache und Gestik muss sich meinerseits ändern und auf das jüngere Alter einstellen.
Ich muss reduzieren und darf nicht all das voraussetzen, was in Klasse 4 zur Sebstverständlichkeit geworden ist.

Vor allem aber muss ich jedes einzelne Kind erst kennenlernen, wahrnehmen und mir bewusst machen, dass jedes Kind anders ist, denn anders sein ist normal.
Ich freue mich auf Montag, auf jedes einzelne Kind, auf das Lebendige und Neue, gepaart mit dem Altem und Vertrauten.

Ob sich die neue Organisationsform bewährt kann ich erst Montag sagen.
Spannend bleibt es allemal.

Nickname 21.05.2011, 12.11 | (0/0) Kommentare | PL

Der erste Brief

Dreißig Tage vor der Einschulung soll er bei den neuen I-Männchen ankommen. Geschrieben habe ich ihn schon einnmal in einer ersten Rohfassung.



Die Pinguinspuren können ausgemalt werden, so können die Kinder sehen, wieviel Tage es noch bis zur Einschulung sind.

Der Brief kann hier in einer docx Version heruntergeladen und modifiziert werden. Ich habe in den Rahmen von Herrn Krahl zwei einfache Textfelder gelegt.
Die Schriftart ändere ich in jedem Fall noch in eine gut lesbare Schuldruckschrift um.

Nickname 15.05.2011, 19.04 | (5/1) Kommentare (RSS) | PL

Die Postmappe

Während ich mit meinen Mappenplänen noch nicht im Reinen bin, steht jedoch fest, dass es eine Mappe in jedem Fall geben wird:

Unsere Postmappe
.

Ohne diese kann ich mir unser Schulleben gar nicht mehr vorstellen. Und so freue ich mich über Herrn Krahls Pinguin Postboten, der die Mappe zieren wird:



Unter "Downloads" findet man  zwei Versionen, die sich per rechter Maustaste herunterladen lassen.
Bitte daran denken, dass das Urheberrecht bei Herrn Krahl liegt und die Grafiken nur für die eigene Lerngruppe gedacht sind.

Nickname 15.05.2011, 18.22 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Bücherstapel

Obwohl die vergangene Woche ganz im Zeichen meiner Schulleiterprüfung stand, vermehrten sich die Bücher auf meinen Erstklaßbücherstapel und hin und wieder gelang es mir, in einigen Büchern bereits querzulesen.
Gestern und heute nutzte ich nun das Regenwetter und las mich fest.

"Unterrichten im ersten Schuljahr" ist ein Buch mit zahlreichen fachdidaktischen Aspekten unterschiedlicher Bereiche.
Es liest sich nicht mal eben locker und leicht nebenher, da neben den praxisbezogenen Hinweisen eben viel Theorie und trockene Fachdidaktik zu lesen ist.
Aber es stehen einige sehr interessante Artikel in dem Buch. Beispielsweise der von Hanna Kiper "Der Klassenrat in Klasse 1 - die ersten sieben Wochen".

Dieser Artikel hat mich in dem Wunsch bestärkt, diesesmal direkt in Klasse 1 mit dem Klassenrat zu beginnen.

Weitaus weniger theoretisch und tausendmal charismatischer ist natürlich das Büchlein "Die zehn Wünsche der Kinder" von Claus-Dieter Kaul.

Ein Buch, aus dem man viel mitnehmen kann und das einfach schön zu lesen ist.

Claus-Dieter Kaul benennt zehn Wünsche, die Kinder an uns Erziehende haben:

  1. Schenkt uns Liebe!
  2. Achtet auf uns!
  3. Macht uns nicht, sondern lasst uns werden!
  4. Begleitet uns!
  5. Lasst uns Fehler machen!
  6. Gebt uns Orientierung!
  7. Setzt uns klare Grenzen!
  8. Seid zuverlässig!
  9. Zeigt eure Gefühle!
10. Lasst uns die Freude leben!

Wunderbar auf den Punkt gebracht, mit Praxisbeispielen belegt, macht es einfach Freude, dieses Büchlein zu lesen.
Natürlich kam ich nicht umhin, an einigen Stellen zweifelnd innzuhalten und mir die Frage zu stellen, an welcher "Bullerbü-Schule" denn die Fotos entstanden und die beschriebene Praxis umgesetzt worden ist.
Obwohl ich mich von genau diesen Gedanken frei machen wollte, überfallen sie mich manchmal noch und ich muss mir in solchen Augenblicken bewusst machen, dass ich zu viele Vorurteile in meinen Lehrerjahren manifestiert habe, die wenig konstruktiv sind und Weiterentwicklung ausbremsen.
Bullerbü steckt in jeder Schule, man muss nur die Augen offen halten und den Kindern vertrauen.

Gut gefallen hat mir "1,2,3....." von Franziska Püller.
Das Heft enthält sehr gut strukturiertes Material, das ich sicher gerne im Fach Mathematik nutzen  und einsetzen werde.

Nur ganz kurz habe ich bislang in "KlassenKlima" geschaut und gesehen, dass darin viele gute Ideen stecken, auf die ich beizeiten zurückkommen werde.

Momentan laufen zwei Vorbereitungsebenen parallel.
Zum einen habe ich ja bereits begonnen, ganz pragmatisch, Material für Klasse 1 zu erstellen.
Auf der anderen Seite lese ich mich ein in unterschiedliche Fachdidaktiken, neue Anregungen, Wege andere Lehrer.
Ich finde beide Parallelvorbereitungen sehr wichtig und hoffe, es wird mir gelingen, sie zum rechten Zeitpunkt miteinander in Berührung zu bringen!

Nickname 15.05.2011, 18.10 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Geburtstagskalender

Insbesondere in Klasse 1 spielt der Geburtstagskalender immer noch eine wichtige Rolle. In diesem Jahr wird es dann einen Pinguin-Kalender geben:



Die Pinguine werden natürlich noch gefüllt mit je einem Foto, dem Namen und dem Geburtsdatum des Kindes.
Ich bin noch unschlüssig, ob die Kinder den Pinguin vorab zum Gestalten erhalten oder wir dies gemeinsam in der Schule erledigen werden.
Ich tendiere zu Letzterem, da kann ich selber für die Fotos sorgen und wir haben eine erste schöne Gemeinschaftsarbeit.

Die Vorlage für den Kalender hat freundlicherweise Herr Krahl erstellt.

Download Vorlage

Nickname 24.04.2011, 11.47 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Gustav Schlüter schrieb einst...

".... Er ist sieben. In der Schule nährt ihn Gemeinschaft.
In ihrer Sonne wächst er.
Er dehnt sich.
Das Leben ist eitel Freude. Noch hat keines Schulmeisters täppische Hand ihm in die Saiten gegriffen, die Harmonie gestört, die Entfaltung seiner Kräfte gehemmt ...
Noch jauchzt das Leben ...
Aber eines Tages – wie mir davor graut – wird nicht eines Tages doch der Schulmeister kommen und mit rauher Hand die Harmonie zerreißen, den Strich durch die Rechnung machen? Vielleicht so ein ausgekochter Fachmensch, der seine Seele gegen Zahlen, Daten, Striche, Farben, oder was weiß ich, vertauschte? Wird er ... nicht kommen und sagen:
Das kannst du noch nicht; du kannst überhaupt noch nichts ...?"




Schlüter, Gustav: Vom Kinde aus. In: Jürgen Oelkers und Christine Hofer: Schule als Erlebnis. Braunschweig 1998, S. 59

Nickname 22.04.2011, 17.06 | (0/0) Kommentare | PL

Im Fokus der Erwartungen

Wie jeder andere Berufstätige auch, so befindet man sich auch als Lehrer im Fokus unzähliger, sehr unterschiedlicher Erwartungen und Erwartungshaltungen.
Insbesondere mit der Übernahme eines ersten Schuljahres steht man den Erwartungen vieler junger Menschen gegenüber, denen der zukünftigen Erstkläßler, den Menschen also, um die es letztlich bei aller Planung und Vorbereitung geht.
Dreißig Individuen werden am ersten Schultag zwischen hoffnungsfroh, neugierig und ängstlich in der Klasse beisammen sein und jedes einzelne Individuum wird konkrete Erwartungen mit dem Schulbeginn verbinden.

Da sind vielleicht die äußerlich coolen Kinder, die schon ältere Geschwister haben und schon ein wenig vom Schulbetrieb mitbekommen haben.
Aber auch jene, die noch scheu und zurückhaltend ganz fest die Hand der Eltern halten und das Neue und Fremde zaghaft und ein klein wenig ängstlich angehen.
Die Aufgeweckten, die unbedingt direkt und sofort loswerden möchten, was sie schon alles kennen und können und die leisen Beobachter, die still in sich aufsaugen, was Schule mit sich bringt.
Letztlich treffen dreißig Menschen zusammen, die Schule alle ganz anders belegen und werten. Die schon eine Lebensbeiographie von fünf bis sechs Jahren mit sich bringen und sich neu zu einer Gruppe zusammenfinden müssen.
Die Erwartungen dieser Kinder kann man im Vorfeld erahnen, bei ersten Vortreffen vorsichtig nachfragen und versuchen, in den ersten Schulwochen herauszufinden, welches Kind eigentlich mit welchen Erwartungen in unserer Runde sitzt.

Und das ist ganz klar (m)eine Aufgabe.

Doch wie sieht es mit all den anderen Erwartungen aus?
Die der Eltern? Mütter, Väter, Zweitmütter und Zweitväter, Omas, Opas, Erziehungsberechtigten?
Da sind ist die Schulaufsicht, das Ministerium, die rechtlichen Vorgaben.
Da sind die Kolleginnen und Kollegen, die Kirche, die Kindergärten, das Jugendamt, die OGS (=Offener Ganztag).
Nicht zu vergessen, die anderen Institutionen, wie die Schulpsychologische Beratungsstelle, diverse Logopäden, Ergotherapeuten und Ärzte.
Da ist das Haus der Kulturen, da sind die unterschiedlichen Religionen und mittendrin bin ja auch noch ich.
Ich, mit meinen eigenen Erwartungen, Ansprüchen und Ideen.
Und meine eigene Familie, mit der berechtigten Erwartung, dass Schule nicht mein ausschließlicher Lebensmittelpunkt sein kann.

Von welchen Erwartungen kann man sich frei machen, welche gehören dringend in die eigenen Planungen und Überlegungen?
Und vor allem, wer verbalisiert die Erwartungen?
Wie werden Erwartungen kommuniziert?
Um Erwartungen ernst nehmen zu können, muss man sie kennen. Nicht nur erahnen, mutmaßen, spekulieren.

Erwartungen lassen sich nicht pauschalisieren, nicht transferieren und müssen dennoch Raum einnehmen im eigenen Denken und Handeln.

Wo ist die Grenze zwischen elterlichen Erwartungen, die berücksichtigt werden müssen und jenen, die überzogen sind?
Und vor allem, wer entscheidet dies?

Ich werde nie vergessen, wie mich viele Eltern am Tag der Einschulung eines ersten Schuljahres mit der Erwartung überfielen, ihr Kind müsse vorne sitzen.
Das sei wichtig, weil das Kind wahlweise schlecht hörte oder sah, Ad(H)S hatte oder eine Wahrnehmungsstörung, Abitur machen sollte und das nur mit einem Platz in der ersten Reihe geht... usw.

Damals war ich schlicht überfordert mit diesen Erwartungen. Nun gibt es schon seit vielen Jahren kein VORNE mehr in meinen Klassen.
:-)

Man schleust sich so durch, durch all diese Erwartungen.
Im Laufe der Jahre lernt man, zu unterscheiden, zu ignorieren und zu staunen.
Wobei das Ignorieren sich auf Erwartungen bezieht, die schlicht nicht erfüllbar sind.
Was ich aber auch bemerke ist, dass ich dazu neige, meine eigenen Erwartungen zu sehr in den Fokus zu stellen und die der anderen Menschen und Institutionen viel zu wenig bewusst wahrzunehmen.
Oder sie am Rande wahr- und nicht mehr ernst genug zu nehmen.

Das geht nicht, weil der Umgang mit Erwartungen einfach zu meinem Beruf gehört. Das Ernstnehmen, Wahrnehmen und Differenzieren. Das Abwägen und Entscheiden und letztlich und vor allen Dingen das Kommunizieren.

Ein weites Feld, ein nie enden wollendes Thema.
Ein wichtiges Element meines Berufes.


Nickname 22.04.2011, 17.02 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

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Termine:
  
 
Montag, 03.09.2012
Klassenpflegschaft
19.30 Uhr
im Klassenraum